Gesundheitliche Beeinträchtigung der Katze durch Passivrauchen

Das feline maligne Lymphom kommt gewöhnlich bei Hauskatzen vor und könnte als Modell für das Non-Hodgkin-Lymphom beim Menschen dienen. Verschiedene Studien ließen darauf schließen, dass durch Rauchen ein erhöhtes Risiko für ein Non-Hodgkin-Lymphom besteht.

Um herauszufinden, ob Tabakrauchexposition das Risiko für das feline maligne Lymphom erhöht, führten die Autoren eine Fall-Kontroll-Studie an 80 Katzen mit malignem Lymphom und 114 Kontrollen mit Nierenerkrankung durch, die an einem großen Tierlehrkrankenhaus in Massachusetts zwischen 1993 und 2000 diagnostiziert wurden.

Alle Katzenbesitzern erhielten einen Fragebogen zugesandt, in dem Angaben über das Rauchen im Haushalt zwei Jahre vor Diagnosestellung gemacht werden sollten. Nach Abgleichen nach Alter und anderen Faktoren war das Risiko für ein malignes Lymphom für Katzen mit Tabakrauchexposition auf das 2,4fache erhöht. Das Risiko erhöhte sich sowohl mit Dauer als auch mit der Stärke der Exposition, mit Nachweis eines linearen Trends. Katzen mit 5 und mehr Jahren Tabakrauchexposition hatten ein 3,2fach erhöhtes Risiko verglichen mit Nichtraucher-Haushalten.

Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Passivrauchen das Risiko für ein malignes Lymphom bei Katzen erhöhen kann und dass eine weitere Studie dieser Zusammenhänge beim Menschen gerechtfertigt erscheint.

(E. R. Bertone, L. A. Snyder, A. S. Moore: Tabakrauchexposition und Risiko für ein malignes Lymphom bei Hauskatzen. Am J Epidemiol 2002; 156:268-73)

© 2004 Dr. Frank J. Reuther