Artgerechte Erziehungsmethoden bei Katzen

Im Allgemeinen lassen sich Katzen nur mit Geduld und positiver Bestärkung (Futter, Lob, Streicheln ...) erziehen. Niemals übt man körperliche Strafe auf sie aus; wenn Strafe, dann nur in einer Form, die nicht auf den Menschen bezogen wird (Spritzen mit der Wasserpistole, lärmen mit einer Klapperdose).

Sauberkeit:

NFO yara 2

Stubenreinheitstraining ist bei den meisten Katzen nicht nötig, da sie von sich aus reinliche Tiere sind. Instinktiv versuchen sie Kot und Urin zu verscharren, was Freigänger auch bevorzugt draußen verrichten. Sollte eine Katze nicht stubenrein sein oder wieder unsauber werden, sind folgende Dinge zu prüfen:

Wie ist die Katzentoilette beschaffen – es gibt geschlossene mit Deckel oder offene Toiletten, mit unterschiedlicher Tiefe und aus verschiedenen Materialien (bevorzugt aus Kunststoff). Katzen haben individuelle Vorzüge! Auch die Einstreu, mal auf Holz-, Sand-, oder Tonbasis, kann als unangenehm empfunden werden.

Auch auf den Standort der Toiletten ist ein besonderes Augenmerk zu richten, denn viele Katzen möchten nicht beobachtet werden, wenn sie das Katzenklo besuchen. Es sollte an einer stillen, ruhigen Stelle stehen, an der sich die Katze nicht ungeschützt fühlt. Es sollte immer eine Toilette mehr, als Katzen in einem Haushalt sein (also bei einer Katze zwei Toiletten, bei drei Katzen vier Toiletten, usw.).

Absolute Sauberkeit sollte selbstverständlich sein! Häufiges Reinigen ist unerlässlich. Da kleine Kätzchen bereits von der Mutter durch Nachahmung Katzenklotraining bekommen, sollte man dies zu Nutze machen und sie in die Toilette setzten, etwas mit der Hand darin scharren und sie sofort loben, wenn sie die Toilette benutzen.

Bei Katzen, die wieder unsauber geworden sind, sollte Ursachenforschung betrieben werden, da Katzen oft auf Veränderungen (neues Haustier, Baby, neuer Lebenspartner, ...) mit Unsauberkeit regieren.

Anknabbern von Zimmerpflanzen:

Wenn Katzen Zimmerpflanzen anknabbern, tut das nicht nur den Pflanzenfreunden weh, auch die Katzen können sich schwerste Vergiftungen zuziehen, da viele unserer Zierpflanzen giftig sind. Das Verständnis warum sie das tun, sollte helfen ihnen Alternativen zu bieten:

Katzen nehmen bei ihrer täglichen Fellpflege unweigerlich abgestorbene Haare mit auf. Daher brauchen sie (vor allem die Langhaarkatzen) zur Verdauungsregulierung Gras. Katzen, die Freigang genießen nehmen draußen selbst Gras auf, Wohnungskatzen muss man daher Katzengras (aus dem Handel oder selbst gesät) anbieten.

Sollten sie dennoch die Zimmerpflanzen annagen, könnte es auch aus Langeweile geschehen, man sollte der Katze sinnvollere Beschäftigungen bieten. Auch das Einreiben mit Tabasco oder Ähnlichem hält Katzen vom Benagen ab. Erwischt man sie inflagranti ist die zuvor erwähnte Wasserpistole oder Klapperdose das Mittel der Wahl. Ist man sich unsicher, ob man das Fressen von giftigen Pflanzenteilen verhindern kann, wäre es eine weitere Möglichkeit, giftige Pflanzen aus der Wohnung zu verbannen.

© Sandra Rapp, Kleintierklinik Dr. Haberkern, 74172 Neckarsulm