Siam

SIA weyrauch

Der Ursprung der Siamkatze ist im heutigen Thailand zu suchen. Um die königlichen Tempelkatzen des alten Siam ranken sich viele Legenden, es steht jedoch fest, dass die ersten Siamesen ca. 1880 von britischen Kolonialbeamten nach England gebracht wurden. Bereits 5 Jahre später wurden die Nachkommen dieses Katzenpaares in London ausgestellt. Die auffällig und ungewöhnlich gefärbten Katzen erregten schnell das Interesse der Katzenliebhaber. Die grazile Katze, mit der Figur des Mannequins. Sie stellt den Windhund unter den Katzenrassen dar. Die Siam ist eine Katze der Superlative: überschäumendes Temperament, herausragende Begabung, ihren Willen durchzusetzen. Ihre Geschwätzigkeit ist berühmt und berüchtigt; gerne unterhält sie sich stundenlang mit „ihren“ Menschen in allen Tonlagen. Die rollige Siamesin ist ein reines Naturereignis, wenn sie mit schriller, heiserer Stimme durch alle Kadenzen plärrt und kreischt.


Dabei sind die Siamesen gelehrig und aufmerksam. Ihre Freundschaft und Zuneigung sind total, so das sie als Einzeltier gehalten ihren Menschen total vereinnahmt. Ihre kleine prächtige Persönlichkeit hat künftig Dreh- und Angelpunkt seiner Welt zu sein. Aber trotz ihres- wie behauptet wird- hundeähnlichen Verhaltens, ist und bleibt sie eine Katze. Wie andere Katzen auch schätzt sie Unabhängigkeit, Handlungsfreiheit und einen geregelten Tagesablauf. Disharmonie, Lärm und Nervosität sind ihr zutiefst zuwider. Fast jeder Katzenliebhaber ist fasziniert, sobald er mit einer Siamkatze oder einer ihrer einfarbigen grünäugigen Schwestern mit dem glatten, metallisch glänzenden Fell, nähere Bekanntschaft schließt. Die Siamkatze ist die Katze für „Kenner“. Der Umgang mit ihr erfordert ungleich mehr an Katzenerfahrung und Einfühlungsvermögen, damit ihr Wesen sich voll entfalten kann und sie keinen seelischen Schaden nimmt.

Der ideale Typ der Siam oder Orientalen zeigt eine zierliche, elegante Katze, geschmeidig und unerwartet muskulös. Der Körper ist lang, schlank und fein; der Kopf läuft in perfekten, geraden Linien zu seiner Nase zusammen. Hervortretende Wangenknochen sind unerwünscht. Die perfekte Siam zeigt ein völlig gerades Profil, die großen Ohren stehen weit auseinander, sind breit am Ansatz und straff aufgerichtet. Mandelförmige, schräg zur Nase platzierte, saphirblaue Augen betören den unwiderstehlichen orientalischen Charme dieser Katze. Ein „Silberblick“, und sei er noch so dezent, wird als großer Fehler angesehen, ebenso wie Knick oder Knoten im sehr langen peitschenartigen Schwanz. Die Siam steht auf hohen, schlanken Beinen, mit leichter Tendenz zur Erhöhung der Hinterhand um den schleichenden Raubkatzengang noch zu betonen.

Siamesen sind genetisch gesehen Teilalbinos; bei ihnen färben sich nur die kalten Körperpartien – die Points – bis zum Alter von etwa einem Jahr voll aus. Die übrige Körperfarbe soll so hell wie möglich bleiben, passend zur Farbe der Maske. Diese Maske sieht man lediglich im Gesicht, den Ohren, Beinen und am Schwanz. Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Farben. Das Fell ist kurz mit spärlicher Unterwolle, dabei seidig-straff, fein glänzend und dicht anliegend. Sie ist die Katze mit dem Seidenfell.

© 2004 Birgit Krieger-Herzog